Prüfung von Metallproben auf oxidische Fremdbestandteile durch Schmelzen unter einer oxidverschlackenden Abdeckung. Ein von J. Le Thomas, D. Arnaud und A. Lethuillier speziell zur Kontrolle von Block- und Kreislaufmetallen vorgeschlagenes Verfahren zeigt die Abbildung. Es wird hauptsächlich für Kupferlegierungen empfohlen, wobei eine Boraxschmelze als oxidlösende Abdeckung dient. Als Versuchseinrichtung verwendet man einen kleinen widerstandsbeheizten Elektroofen, der Temperaturen von etwa 1100 °C erreicht. Im Porzellantiegel von etwa 15 cm3 Fassungsvermögen werden ungefähr 10 g wasserfreier Borax aufgeschmolzen und auf etwa 950 °C überhitzt. Dann werden schnell nacheinander 5 g Zinn und ungefähr 15 g der zu untersuchenden Metallprobe in die Boraxschmelze eingebracht. Beide Metalle müssen vorher vollständig entfettet und auf ein Zehntel Milligramm genau gewogen werden. Nach dem Aufschmelzen des Metalls wird mit einem Quarzstab innig verrührt. Falls die Probe gashaltig war, bilden sich Gasblasen. Nach einer Haltezeit von 15 min bei 950 °C nimmt man den Tiegel aus dem Ofen und lässt ihn erkalten. Das Metall wird zurückgewogen und der Gewichtsverlust bestimmt. Die ausgeschmolzenen Oxide sind von der Boraxschlacke aufgenommen und verfärben diese. Der erwähnte Zinnzusatz erfolgt lediglich zur Schmelzpunktsenkung.
Ausschmelzprobe
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