Furanharzbinder

Formstoffe

Kalt- und gashärtender Formstoffbinder, der zur Form- und Kernherstellung dient. Das Grundprinzip der Verfestigung von Furanharzformstoffen beruht auf der Polykondensation, welches zu einem Molekülwachstum bei gleichzeitiger Härtung führt. Bei der Polykondensation werden Ausgangsharze durch Einwirkung starker Säuren (Phosphorsäure beziehungsweise verschiedene Toluolsulfonsäuren) zu irreversiblen, hochvernetzten, makromolekularen Harzen unter Abspaltung eines niedrigmolekularen Stoffes (meist Wasser) kondensiert. Rohstoffbasis für Furanharze ist Furfurylalkohol. Reine Furfurylalkoholharze sind spröde und außerdem teuer. Daher werden modifizierte Furanharze verwendet, die durch Kondensation des Furfurylalkohols in Gegenwart von Harnstoff und Formaldehyd hergestellt werden. Dies ermöglicht Harze mit nahezu beliebig einstellbaren Eigenschaften. Kombinationen mit Phenolharzen sind möglich. Durch Zusatz von Haftvermittlern (Silane) wird auch für diese Harze das Festigkeitsverhalten wesentlich verbessert. Im Vergleich zu den Phenolharzen besitzen die verschiedenartigen Furanharze eine breite Einsatzmöglichkeit.

Formstoffmischungen auf Furanharzbasis eignen sich sehr gut zur Verarbeitung auf Kernschießmaschinen. Die daraus hergestellten Kerne zeichnen sich durch hohe Maßgenauigkeit, Oberflächenglätte und Festigkeit aus. Sie sind außerordentlich stabil und bedürfen in der Regel keiner Kerneisen-Armierung. Die Zerfallsfähigkeit nach dem Gießen ist ausgezeichnet.