Kerbschlagarbeit

Werkstoff- und Gussteilprüfung

Beim Kerbschlagbiegeversuch ermittelte verbrauchte Schlagenergie (Energieabsorbtionsvermögen des geprüften Werkstoffes). Sie ist unter anderem vom Werkstoff und der Prüftemperatur (Schlagenergie – Temperatur – Kurve) abhängig. Die verbrauchte Schlagenergie wird aus der Differenz der Fallhöhe und der Steighöhe des Pendelhammers berechnet (Bild).

Sie ergibt sich aus der Beziehung

K = m · g · (H – h)

K - Verbrauchte Schlagenergie in J
m - Masse des Pendelhammers in kg
g - Erdbeschleunigung (9,81 m/s2)
H - Fallhöhe des Pendelhammers vor dem Schlag in m
h - Steighöhe des Pendelhammers nach dem Schlag in m

Die Durchführung des Prüfverfahrens ist in DIN EN ISO 148–1 Metallische Werkstoffe – Kerbschlagbiegeversuch nach Charpy – Teil 1: Prüfverfahren geregelt.

Genormte Probekörper für den Kerbschlagbiegeversuch. Im Jahr 1909 anlässlich des V. Kongresses des Internationalen Verbandes für Materialprüfung der Technik wurden von dem Franzosen G. Charpy aus Montluçon für Schlagbiegeproben an eingekerbten Stäben die Einführung einheitlicher Formen der Probekörper und der Einkerbung vorgestellt und von der Kommission angenommen. Heute nach ihm mit Charpy-U-Probe und Charpy-V-Probe bezeichnet und in DIN EN ISO 148–1 einschließlich Sonderprobeformen genormt.