In Kokillen hergestellter Guss mit folgenden Anwendungsgebieten:
- Leichtmetall-Kokillenguss (Aluminium- und Magnesiumlegierungen),
- Schwermetall-Kokillenguss (hauptsächlich Messing).
- Gusseisen-Kokillenguss Gusseisenkokillenguss.
Kokillenguss unterscheidet sich vom Sandguss wärmephysikalisch derart, dass der metallische Formwerkstoff mit seiner gegenüber dem Formstoff hohen Wärmeleitfähigkeit eine beschleunigte Abkühlung der erstarrenden Schmelze bewirkt. Als Folge der schnell fortschreitenden Erstarrung entsteht ein verhältnismäßig feinkörniges und dichtes Gefüge, das bessere Festigkeitseigenschaften als Sandguss aus gleichen Werkstoffen aufweist. So werden gas- und flüssigkeitsdichte Messingarmaturen kleiner und mittlerer Abmessungen in Kokille gegossen. Kokillenguss zeichnet sich durch hohe Maßgenauigkeit, Maßhaltigkeit, Konturenwiedergabe und Oberflächengüte aus.
Als Kokillenwerkstoffe dienen normaler Maschinenbaustahl, Gusseisen, Warmarbeitsstahl (ähnlich wie für Druckgießformen) und Spezial-Molybdänlegierungen oder Wolfram-Schwermetalle für besonders hoch beanspruchte Formbauteile.
Die kokillengießfähigen Leichtmetall-Gusswerkstoffe sind genormt, (Kokillengusswerkstoff).
Das Messing-Kokillengießen unterscheidet sich dadurch vom Leichtmetall-Kokillengießen, dass die Form bei Gießbeginn zur Eingussseite geneigt und erst mit fortschreitender Formfüllung wieder in die Normallage aufgerichtet wird.
Das Kippgießverfahren ist erforderlich, um eine wirbel- und schaumfreie Formfüllung zu erzielen, denn nur so lassen sich einwandfreie Abgüsse herstellen. Zur Verhinderung der Zinkverdampfung und -oxidation des Messings beim Gießen enthält die Legierung 0,2 bis 0,4 % Aluminium. Die starke Erwärmung der Kokille beim Gießen macht eine nach jedem Abguss zu wiederholende Kühlung durch Tauchen in ein Schlichtebad erforderlich, (Tauchbadverfahren).