Zweistufiges Formstoffverdichtungsverfahren für bentonitgebundenen Formstoff durch Vorverdichtung im Luftstrom und Endverdichtung durch Pressen.
Das Verfahren geht auf eine japanische Entwicklung zurück. Da dieses Verfahren mit sehr niedrigem Lärmpegel arbeitet, wird es auch als „Seiatsu“-Verfahren bezeichnet, was so viel wie „leises Formen“ bedeutet. Dies gibt einen deutlichen Hinweis auf die Notwendigkeit der Ablösung des lärmintensiven Rüttelpressformverfahrens.
Der Ablauf der Formherstellung ist im Bild dargestellt. Beim ersten Arbeitstakt wird der Formkasten mit dem Formstoff gefüllt. Die Formstofffüllung in den durch Modellplatte/Modellplattenträger, Formkasten und Füllrahmen gebildeten Formraum findet über ein Bunkerabzugsband oder mithilfe eines Dosiergeräts unter der Einwirkung der Schwerkraft statt. Danach wird der Verdichtungskopf über den Formraum positioniert. Durch das Anheben des Maschinentischs wird der Formraum hermetisch abgedichtet. Durch kurzzeitiges Beaufschlagen des Formstoffs mit Druckluft (Dauer 0,3–0,6 sec) erfolgt die erste Verdichtungsstufe. Die Luft durchströmt dabei den Formstoff und wird durch die Düsen in der Modellplatte abgeführt. Infolge der hohen Strömungsgeschwindigkeit der Druckluft entstehen Druckdifferenzen im Formstoff, die eine Verdichtung des Formstoffes bewirken. Diese Druckdifferenzen in den Sandschichten addieren sich in Durchströmrichtung und ergeben eine zunehmende Verdichtung, die an der Modellplatte ihren Höchstwert erreicht. Durch nachfolgendes Pressen mit einem ebenen oder profilierten Presshaupt wird die Form gleichmäßig verdichtet.
