Relative Härte RH

Allgemein

Gütekennwert für Gusseisen mit Lamellengraphit. Die Relative Härte berechnet sich aus dem Quotienten der tatsächlich erreichten (am 30-mm-Probestab gemessener) Härte HB und aus der Zugfestigkeit berechneten Normalhärte:

RH  =  gemessene Härte : berechnete Normalhärte

Die Normalhärte wird aus der beim Zugversuch mit dem 30-mm-Probestab (Normalstab) ermittelten Zugfestigkeit Rm (in N/mm²) wie folgt berechnet:

Normalhärte = 100 + 0,44 x Rm

Daraus ergibt sich die Relative Härte direkt aus der gemessenen Brinellhärte HB und Zugfestigkeit Rm wie folgt:

Aus Bild  1 kann bei Kenntnis der gemessenen Härte und Zugfestigkeit die Relative Härte abgelesen werden. Bild 2 zeigt für den gleichen Zweck eine Leitertafel. Die vorgenannten Beziehungen gelten nur für phosphorarmes Gusseisen mit Lamellengraphit und exakt im Zugfestigkeitsbereich zwischen etwa 200 bis 400 N/mm². Der Phosphoreinfluss kann abgeschätzt werden, wenn man ansetzt, dass die Normalhärte durch je 0,1 % Phosphorzugabe um etwa 24 N/mm² erhöht wird.

Im allgemeinen wird empfohlen, ein Gusseisen mit niedriger Relativer Härte und hohem Reifegrad anzustreben.