5. ICAFT 2015 und 22. SFU 2015 am Fraunhofer IWU in Chemnitz

Die Zukunft der Umformtechnik fest im Blick:

Die Zukunft der Umformtechnik fest im Blick:
Rund 220 Experten aus 14 Ländern waren vom 10. bis 11. November 2015 an das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU nach Chemnitz gekommen, um an der 5. Internationalen Konferenz »Accuracy in Forming Technology ICAFT 2015« in Verbindung mit der 22. Sächsischen Fachtagung Umformtechnik SFU 2015 teilzunehmen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Leitthema »Effizienz in der Umformtechnik durch ganzheitliche Prozesskettenbetrachtung«. Gemeinsam mit internationalen Forschern, Entwicklern und Anwendern stellten Wissenschaftler des Fraunhofer IWU aktuelle Forschungsergebnisse, Best-Practice-Beispiele sowie zentrale Zukunftstrends und Innovationsstrategien für die Automobil- und Maschinenbaubranche vor. Deutschlands Industrie ist auf dem Weg zu neuen Produktionsformen: Getrieben durch die zunehmende Individualisierung der Produkte und die Möglichkeiten der digitalen Vernetzung steht die Herausforderung, effiziente, flexible und dynamisch anpassbare Prozessketten zu schaffen. Dies erfordert es umso mehr, einzelne Technologien und Prozessschritte nicht losgelöst zu untersuchen, sondern die Wertschöpfungskette in ihrer Gesamtheit zu betrachten. Unter dieser Zielstellung wurde in den Fachvorträgen zukunftsweisende Themen wie Leichtbaustrategien, neue und innovative Werkstoffkonzepte sowie technologische Anforderungen an die wichtigsten Herstellungsverfahren Umformen und Fügen über die gesamte Prozesskette diskutiert. Mit der intelligenten Kombination innovativer neuer Technologien zu ultrakurzen Prozessketten können Komponenten zunehmend effizienter und flexibler produziert werden. Eine elementare Voraussetzung dafür ist die gezielte Nutzung und Verarbeitung produktionsrelevanter Informationen und Daten, wie unter dem Begriff Industrie 4.0 zusammengefasst. Die Vortragenden zeigten anhand von Best-Practice-Beispielen und aktuellen Forschungsprojekten auf, wie weit die Digitalisierung der Produktion bereits vorangeschritten ist und welche Potentiale durch neue Technologien und Konzepte noch erschlossen werden können. Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, und Prof. Dirk Landgrebe, Geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IWU, stellten Industrie 4.0 und die vernetzte, flexible Prozesskette in den Fokus ihrer Plenarvorträge. Jörg Spindler, Audi AG, Oliver Maurer, Hirschvogel Umformtechnik GmbH, sowie Prof. Taylan Altan, Ohio State University, zeigten aktuelle Entwicklungs- bzw. Werkstofftrends aus Sicht der Automobilproduktion, der Zuliefererindustrie sowie der Forschung auf. In den Folgevorträgen traten Experten aus verschiedenen Branchen zu den Schwerpunktthemen Blech- und Massivumformung, Industrie 4.0, Werkzeuge und Werkzeugmaschinen, Fügen sowie Halbzeuge, über die gesamte Wertschöpfungskette in einen fachlichen Dialog. Ergänzt wurde das Programm durch eine Industrieausstellung sowie das »Forming Live« mit einer Vielzahl an Vorführungen in den Versuchsfeldern des Fraunhofer IWU. Die Teilnehmer konnten u. a. eine neue flexible Presshärtelinie in Aktion erleben, die mit einer intelligenten Prozessüberwachung und -führung arbeitet und über eine eigens entwickelte Kontakterwärmungsanlage zur schnellen und gradierten Erwärmung von Platinen verfügt. Darüber hinaus wurden Technologien und Modellprozessketten zur Blech- und Massivumformung sowie innovative Maschinenkonzepte vorgestellt. Ein weiteres Highlight war die Verleihung des »Sächsischen Preises für Umformtechnik« am 10. November 2015. Dieser wird von der Dr.-Rolf-Umbach-Stiftung an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende Studienabschlussarbeiten und Dissertationen vergeben. Ausgezeichnet wurden in diesem Jahr vier Wissenschaftler des Fraunhofer IWU: Florian Gruß, Sebastian Melzer, Peter Scholz und Ricardo Tran. Seit mehr als 20 Jahren betreibt das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU erfolgreich anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Produktionstechnik für den Automobil- und Maschinenbau. Als Leitinstitut für ressourceneffiziente Produktion innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft werden gemeinsam mit Partnern aus der Industrie und Wissenschaft Lösungen zur Verbesserung der Energie- und Materialeffizienz erarbeitet. Mit mehr als 650 hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört das Institut weltweit zu den bedeutendsten Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen der Produktionstechnik. Die Forschungskompetenzen an den Standorten Chemnitz, Dresden, Zittau und Augsburg reichen dabei von Werkzeugmaschinen, Umform-, Füge- und Montagetechnik über Präzisionstechnik und Mechatronik bis hin zum Produktionsmanagement sowie der Virtuellen Realität. Weitere Ansprechpartner:
Jan Müller l Telefon +49 371 5397-1462 l Öffnet ein Fenster zum Versenden der E-Mailjan.mueller(at)iwu.fraunhofer.de | Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik
IWU, Chemnitz l Öffnet externen Link in neuem Fensteriwu.fraunhofer.de