Editorial

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, liebe Gießer ! Als vor ungefähr 20 Jahren der Begriff „Rapid Prototyping“ verstärkt in der Gießereiindustrie auftauchte, war dies sehr eng mit der Entwicklung des Lasersinterverfahrens unter Verwendung von Maskenformstoffen verbunden. Die damit mögliche schnelle Herstellung von Bauteilen ohne vorherigen Modell- bzw. Werkzeugbau direkt aus den CAD-Daten eröffnete der Branche völlig neue Perspektiven. Inzwischen haben sich die generativen Fertigungsverfahren einen festen Platz in der Produktionslandschaft erobert und das mittlerweile im Automobilbau oder der Luftfahrttechnik vorhandene Entwicklungstempo neuer Produkte wäre ohne sie nicht denkbar. Lesen Sie dazu den in diesem Heft enthaltenen Messerückblick auf die Rapid.Tech im Mai diesen Jahres in Erfurt. Auf dieser mittlerweile führenden Veranstaltung in diesem Bereich wurden neueste Anlagentechnik und Verfahrensentwicklungen aus den verschiedensten Anwendungsbereichen vorgestellt, beispielsweise dem Fahrzeugbau, der Luftfahrt sowie der Medizin- und Dentaltechnik. Fachleute sprechen im Zusammenhang mit den generativen Fertigungsverfahren bereits von einer neuen industriellen Revolution. Im Bereich der Gießereiindustrie gibt es mehrere Rapid-Prototyping-Dienstleister, die sich einer ganzen Reihe von Verfahren bedient. Neben dem Klassiker Lasersintern seien hier beispielhaft das Formstofffräsen und das Formstoffdrucken genannt. Gerade im Bereich Formstoffdrucken gibt es inzwischen auch eine Reihe von Gießereien, die mit eigenen Formstoffdruckern Erstmusterteile, Einzelstücke oder Kleinserien für Ihre Kunden produziert. Inwieweit diese Technologien zukünftig serientauglich sein können, wird die Entwicklung zeigen. Fest steht aber schon heute, dass es in unserer altehrwürdigen Branche das Potential und die Bereitschaft zur Implementierung völlige neuer Herstellungsverfahren und damit auch zur Zukunftssicherung gibt. Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer, Glück Auf ! Hartmut Polzin