Das Cold-Box Verfahren ist seit gut 50 Jahren das führende Kernherstellungsverfahren für den Serienguss. Es verdankt seine Stellung als dominierendes Kernherstellungsverfahren seinen vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten, seiner Effizienz und Wirtschaftlichkeit. Mit hervorragenden Festigkeitswerten und einer sehr guten Maßhaltigkeit erfüllen Cold-Box-Kerne die wachsenden Anforderungen, die an moderne Gussteile gestellt werden. Auch spezielle technische Kriterien wie die Elastizität, thermische Stabilität und eine geringe Gasentwicklung wurden fortwährend weiter optimiert.
Als besondere Herausforderung hat sich für die Gießereien die Erfüllung stetig strenger werdender Umweltauflagen ergeben. Da Emissionen im Cold-Box Verfahren systembedingt anfallen, konzentriert sich Hüttenes-Albertus (HA) bei der Weiterentwicklung der Produkte neben der technologischen Optimierung auf die Verbesserung der Umwelteigenschaften. Durch den Verzicht auf aromatische Lösemittel bzw. das teilweise Ersetzen organischer Komponenten durch silikatische ist es bei neueren Cold-Box Generationen gelungen, die Emissionen deutlich zu reduzieren und die Umweltverträglichkeit zu verbessern. Heute bietet HA ein umfangreiches Produktprogramm für den Cold-Box Prozess, sodass die Gießereien je nach Einsatzgebiet und individuellen Anforderungen stets die passende Binderlösung finden.
Neue Namen, bewährte Produkte
Die Namensgebung der Cold-Box Systeme von Hüttenes-Albertus hat mit dieser Entwicklung bisher nicht Schritt gehalten und es den Gießereien nicht immer leicht gemacht, auf Anhieb die passenden Produkte mit den gewünschten Eigenschaften zu identifizieren.
Mit einer neuen globalen Produktnamen-Strategie möchte HA seinen Kunden die Orientierung bei der Cold-Box Produktauswahl ab sofort erleichtern. Die traditionelle Bezeichnung der Komponenten „Gasharz“ und „Aktivator“ wird ersetzt durch starke und einprägsame Markennamen, die den jeweiligen Produkttypus auf den ersten Blick erkennen lassen.
Eine logisch nachvollziehbare und international verständliche Namensgebung ermöglicht künftig die eindeutige Zuordnung der Produkte in eine der vier von HA angebotenen Cold-Box Produktklassen:
Typus | Neuer Name | |
Aromatische CB-Systeme | Sigmacure | Bei Sigmacure handelt es sich um den universellen Klassiker. Mit diesem System setzt der Gießer auf eine Produktlinie, in deren Effizienz die Erfahrung von Jahrzehnten eingeflossen ist. |
Aliphatische CB-Systeme | Biocure | HA brachte 1996 als weltweit erster Anbieter eine patentierte, umweltverträglichere Cold-Box Variante auf den Markt, die sowohl eine Verringerung der geruchlich wahrnehmbaren Emissionen bei der Kernherstellung als auch eine deutliche Reduzierung der BTX-Werte nach dem Abgießen ermöglichte. Die aromatischen Lösemittel wurden z.B. durch Fettsäureester ersetzt, die aus pflanz¬lichen, nachwachsenden Rohstoffen wie Raps gewonnen werden. Da die kettenförmigen (aliphatischen) Moleküle mehr Wasserstoff und weniger Kohlenstoff enthalten, verringern sich auch die CO2-Emissionen. |
Silikatische CB-Systeme | Silcure | Im Jahr 1999 hat HA die ersten Cold-Box Systeme mit Anteilen silikathaltiger Lösemittel auf den Markt gebracht. Diese Lösemittel enthalten im Molekül Si-Verbindungen anstelle von Kohlenwasserstoffen. Ein geringerer C-Gehalt führt zur Reduktion von BTX, BTEX und CO2-Emissionen. Die Gefahr gasbedingter Gussfehler wird deutlich reduziert. |
CB-Systeme mit teilsilikatischen Harzkörper | Sipurid | Bei der neuesten Cold-Box Generation Sipurid hat HA den Weg der Organik-Reduktion konsequent weiterverfolgt. Zusätzlich zum silikatischen Element im Lösemittel wurde das Harzmolekül modifiziert: Die herkömmlichen Bestandteile der Harzkomponente wurden teilweise durch silikatische Bausteine ersetzt. |
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