Hydro erweitert Aluminium-Recyclingwerk Rackwitz

Neue HyForge-Anlage zur Produktion von kohlenstoffarmem Aluminium

Dekarbonisierung
Automobilindustrie
CO2-Emissionen
Nichteisenwerkstoffe
Nach einer 14-monatigen Bauphase wurde am 14. September feierlich die Einführung des HyForge-Schmiedevormaterials von Hydro im Werk Rackwitz begangen.

Laut Mitteilung von Hydro ist es jetzt möglich, Aluminiumbolzen mit kleinerem Durchmesser und besserer Oberflächenqualität anzubieten. Die Bolzen lassen sich direkt zu Automobilkomponenten verarbeiten, wobei Prozessschritte wie Strangpressen oder Homogenisieren entfallen können. 

HyForge wird mit einem zertifizierten kohlenstoffarmen Fußabdruck gemäß dem Hydro REDUXA 4.0-Zertifikat geliefert. Die Produkte aus der neuen HyForge-Linie werden einen zertifizierten CO2-Fußabdruck von weniger als einem Viertel des weltweiten Industriedurchschnitts für die Aluminiumproduktion haben.

Die Investition das Rackwitzer Werk in Höhe von 40 Millionen Euro trägt wesentlich dazu bei, dass Hydro sein Ziel erreicht, den Einsatz von Aluminium-Altschrotten bis 2025 von rund 250.000 Tonnen auf über 500.000 Tonnen pro Jahr zu verdoppeln. Das Unternehmen arbeite bereits seit den 1990er Jahren an der Dekarbonisierung seiner Betriebe. Hydro hat sich verpflichtet, die Kohlendioxidemissionen bis 2030 um 30 Prozent zu senken, und strebt bis 2050 eine Netto-Null-Emission an. Das recycelte Aluminium wird laut Hydro mit nur fünf Prozent der Energie hergestellt, die für die Herstellung von Primäraluminium benötigt wird. Auf Deutschland entfällt ein Drittel des gesamten europäischen Aluminiumverbrauchs.

"Unser Werk in Rackwitz ist ideal gelegen, um das Zentrum der Automobilindustrie in der Region zu bedienen, da immer mehr Kunden ihr Ziel der Dekarbonisierung verfolgen. Außerdem bietet es einen einfachen Zugang zu Quellen für Aluminiumschrott, was einen erheblichen Mehrwert für die Kunden darstellt und einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und zum grünen Wandel in Deutschland leistet", sagt Thomas Stürzebecher, Geschäftsführer der Hydro Aluminium Gießerei Rackwitz GmbH.

Das 1925 gegründete Werk in Rackwitz befindet sich in Sachsen, 15 Kilometer nördlich von Leipzig. In der Aluminiumrecyclinganlage werden jährlich rund 85.000 Tonnen Schrott verarbeitet. Nach der Erweiterung verfügt die HyForge-Anlage über eine Kapazität von 95.000 Tonnen Strangpressbarren und 25.000 Tonnen HyForge-Schmiedematerial pro Jahr. Durch die Erweiterung wurden 20 neue Arbeitsplätze geschaffen, wodurch sich die Zahl der Beschäftigten im Werk auf 90 erhöht.

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