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Bei der Eröffnungsfeier stand auch eine politische Botschaft im Fokus
Bundeskanzlerin Merkel und Mexikos Präsident Nieto waren sich einig an diesem Abend: Fortschritt und Wohlstand gibt es nur mit offenen Märkten. Die Eröffnungsfeier stand im Zeichen des internationalen Freihandelsabkommens, auf das sich Mexiko und die EU am Samstag geeinigt hatten. Künftig wollen die Länder 99 Prozent ihrer Waren zollfrei handeln. Mexiko ist das diesjährige Partnerland der Messe. Das ist kein Zufall: Gerade auch für die deutsche Automobilindustrie spielt Mexiko eine zentrale Rolle. Mehr als 160 mexikanische Unternehmen präsentieren auf der Messe ihre Produkte und werben um Innnovationspartnerschaften. Bundeskanzlerin Merkel sagte in ihrer Rede, die Hannover Messe verkörpere Aufschwung und setze Maßstäbe. Hier versammle sich alles, was in der Industrie Rang und Namen habe. Mit Blick auf Mexiko betonte Merkel die gemeinsame Wertebasis. Beide Länder stünden der Globalisierung im Rahmen eines freien Welthandels offen gegenüber. Das bilaterale Handelsvolumen sei allein im vergangenen Jahr um 25 Prozent gestiegen. Die Digitalisierung der Industrie sieht Merkel optimistisch: Deutschland werde die Herausforderungen durch Vernetzung und Automatisierung ebenso erfolgreich meistern wie die vorangegangenen industriellen Revolutionen. Trotz der Rekordzahlen am deutschen Arbeitsmarkt und der Innovationskraft des industriellen Mittelstands werde die Bundesregierung künftig noch kräftiger in Forschung und Entwicklung investieren. Aktivitäten zu künstlicher Intelligenz sollen gebündelt werden, um mit starken Wettbewerbern wie den USA und China mithalten zu können. Mexikos Präsident Nieto warb in seiner Rede für Partnerschaften und Investitionen. Er sehe in der Hannover Messe eine Chance, den industriellen Fortschritt seines Landes der Weltöffentlichkeit vorzuführen. Mexiko sei eine der am stärksten in die Weltwirtschaft integrierten Ökonomien. Gerade auch mit Deutschland verbände Mexiko eine traditionsreiche Geschichte geschäftlichen Austauschs. Die entscheidende Bedeutung offener Handelsbeziehungen betonten auch Stefan Schostok, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, und Carl Martin Welcker, Präsident des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Gerade in Zeiten zunehmender Abschottung gelte es, Grenzen zu überwinden und so den Wohlstand zu sichern, sagte Schostok. Das Zusammenspiel von Mensch, Maschine und Digitalem bedeute einen enormen Sprung für Wirtschaft und Gesellschaft. Ein Zeichen für positiv zusammenwirkende Kräfte sieht Schostok darin, dass Hannover Messe und CeMAT erstmals gemeinsam stattfinden. Carl Martin Welcker betonte die tragende Rolle des Mittelstands in der Entwicklung industrieller Innovationen. Hier sei Industrie 4.0 bereits Realität: Ausgereifte Anwendungen, Produkte und Geschäftsmodelle stünden bereit. Auch Welcker sieht im Protektionismus eine der größten Herausforderungen: “Ganz gleich ob virtuelle oder echte Mauern – jeder verliert.” Er verstehe das Messemotto “Connect und Collaborate” darum auch als politischen Auftrag, Brücken zu bauen. Die Hannover Messe 2018 bietet Besuchern wieder ein volles Programm: Rund 5.000 Aussteller aus 75 Ländern zeigen ihre Lösungen live vor Ort. Angekündigt sind mehr als 500 Anwendungsbeispiele für vernetzte Produktions- und Logistiklösungen sowie über 1.400 Vorträge und Panels. hannovermesse.de