Rheocasting-Verfahren wird vorangetrieben

Comptech und Bühler kooperieren

Druckguss
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Prozesstechnik
Schmelzen
Beim Rheocasting handelt es sich um eine Schmelzeaufbereitung für das Druckguss-Verfahren. Es gilt als eine grundlegende Prozesstechnik für das Gießen großformatiger, hochbelastbarer und dünnwandiger Teile in industriellem Ausmaß, wie beim Megacasting.

Das Verfahren unterstützt moderne Fahrzeugkonstruktionen in der Druckguss- und Automobilindustrie und wird seit über 15 Jahren von Comptech Rheocasting AB entwickelt. Das schwedische Unternehmen bietet Rheocasting-Anlagen für die Automobil-, Lastwagen- und Telekommunikationsindustrie an. 

Der Schweizer Technologiekonzern Bühler hat sich nun für eine strategische Minderheitsbeteiligung an der schwedischen Comptech Rheocasting AB entschieden. Durch die Partnerschaft der beiden Unternehmen investiert Bühler in die Entwicklung und Industrialisierung des Rheocasting in der Druckgussindustrie. Comptech Rheocasting AB wird weiterhin als unabhängiges Unternehmen tätig sein.

Bühler plant, in seinem Die Casting Application Center in Uzwil eine komplette Rheocasting-Demo- und Testzelle zu installieren.

"Die Giesserei- und Automobilindustrie beschäftigt sich intensiv mit Megacasting. Um die geforderten Ausbeute- und Qualitätsziele zu erreichen, muss die Druckguss-Industrie die Maschinen-, Zellenautomatisierungs- und Prozesstechnologie weiterentwickeln. Wir betrachten Rheocasting als eine wichtige Grundlagentechnologie und freuen uns, mit Comptech zusammenzuarbeiten", sagt Markus Hofer, Head of Business Development Advanced Materials bei Bühler.

Per Jansson, CEO von Comptech Rheocasting AB, sagte: "Wir freuen uns über das zunehmende Interesse der Industrie und sehen die Partnerschaft mit Bühler als strategisch wichtig an, um die Erwartungen des Marktes an die weltweite Produktion von nachhaltigen Gussteilen jetzt und in Zukunft zu erfüllen."

Aluminiumdruckguss bietet wichtige Vorteile wie ein einfacheres Recycling, einen schlankeren Produktionsprozess und eine Gewichtsreduktion des Fahrzeugs. Mit Rheocasting kann die Nachhaltigkeit von Druckgussteilen weiter verbessert werden, indem Primär- und Sekundärlegierungen verwendet werden, die einen geringeren Siliziumgehalt und dadurch einen geringeren CO2e-Fussabdruck (Kohlendioxidäquivalent) aufweisen. 

Durch die massegesteuerte Abkühlung der geschmolzenen Legierung wird ein hoher Feststoffanteil in der Schmelze erzeugt. Eine teilweise laminare Füllung der Form ermöglicht die Verarbeitung einer Vielzahl von Legierungen und die Herstellung von Bauteilen mit langen Fließwegen und dünnen Wandstärken. Die hergestellten Teile weisen wenig Gefügedefekte auf, was sich positiv auf die Qualität und die weiteren Prozessschritte auswirkt.