Trockenes Elektropolieren

Nachhaltige Oberflächenbearbeitung

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Rösler Oberflächentechnik hat sich das Ziel gesetzt, das Oberflächenfinish unter der Maßgabe von Energie- und Ressourceneinsparungen zu ermöglichen. Mit dem DryLyte-Verfahren von GPA Innova, einem Partner der Rösler Oberflächentechnik, gibt es eine Alternative zum klassischen Elektropolieren im Säurebad.

DryLyte ist ein elektrochemisches Polierverfahren, das auf elektrolythaltigen, festen Partikeln in einem trockenen Umfeld beruht. Prozessflüssigkeiten kommen nicht zum Einsatz, sodass auch deren kostenintensive und komplexe Aufbereitung entfällt. Aufgrund der hohen Ressourceneffizienz reduziert sich zudem der CO2-Fußabdruck.

Laut Rösler Oberflächentechnik korrodieren trockenpolierte Teile 4 bis 15 mal langsamer als konventionell elektropolierte Werkstücken. Die Korrosionstests wurden in einer Salzwasserlösung mit 30 g/L NaCL durchgeführt. 

Wussten Sie schon?
Ziel des Elektropolierens ist es, Mikrorauigkeiten zu verringern und für eine metallurgisch reine Oberfläche ohne Störstellen zu sorgen. Bei den klassischen Verfahren wird der zu elektropolierende Metallgegenstand in einen Elektrolyten getaucht und mit elektrischem Gleichstrom beaufschlagt. Das Verfahren stellt somit eine Umkehrung des Galvanisierens dar, bei dem Metallionen aus einer Lösung an den Werkstoff angelagert werden. Ein typisches Elektropolierbad besteht aus einem Gemisch aus Schwefelsäure und Orthophosphorsäure. Vorteil des Verfahrens ist, dass die Werkstücke weder mechanischen noch thermischen Belastungen ausgesetzt werden.

Energie- und Ressourceneinsparungen 

DryLyte vereinfacht und standardisiert unterschiedliche Oberflächenbehandlungen vom Entgraten, Glätten und Schleifen bis zum Polieren mit Spiegelglanz sowie die Nachbearbeitung additiv gefertigter Bauteile. Es kann, je nach Ausgangszustand der Oberfläche und gefordertem Bearbeitungsergebnis, als Finish-Prozess in Kombination mit bekannten Vorschleifverfahren oder alleine eingesetzt werden.

Bei dem automatisierten Verfahren kommen eine Vielzahl unterschiedlich großer Polymerkügelchen mit einem integrierten Elektrolytmedium zum Einsatz. Bauteilabhängig können mithilfe spezieller Elektroden auch Innenbearbeitungen erfolgen. 

Das von der Oberfläche abgetragene Material wird vom Elektrolytmedium aufgenommen. Da auf diese Weise gesundheitsgefährdende Dampf- und Staubentwicklung vermieden wird, kann auf Absaugeinrichtungen und spezielle Schutzausrüstung für das Personal verzichtet werden. Wenn das Trockenelektrolyt aufgrund des Metalleintrags gesättigt ist, findet eine ähnliche Entsorgung wie bei den Schleifmitteln statt. 

Die Prozessauslegung und Definition der Prozessparameter erfolgt abgestimmt an die Bauteile und Anwendung im Customer Experience Center von Rösler. 

Anpassbar an viele Anwendungen

Entwickelt wurde das patentierte Verfahren ursprünglich für die Bearbeitung von Modellguss und Kronen aus Cobalt-Chrom und Titan in der Dentalindustrie. Inzwischen wird das trockene Elektropolieren von GPA Innova auch in Raum- und Luftfahrt, Pharmaindustrie, im Maschinenbau und der Konsum- und Luxusgüterindustrie angewendet. Behandelt werden Oberflächen aus Edelstahl, Stahl, Hartmetall, Nickel-, Aluminium- und Kupfer-Legierungen sowie weiteren leitfähigen Metallen.