Zum 525. Geburtstag von Georgius Agricola, der die Geologie, Mineralogie und Montanwissenschaften begründete. Er hat außerdem das erste Handbuch der Mineralogie verfasst. Georgius Agricola gehörte zu den Gelehrten es späten Mittelalters, die zur unmittelbaren Beobachtung der Natur übergehen und die philosophische Betrachtung der Dinge zurücktreten lassen. Er war Schulmann, dann Arzt und als solcher Begründer der Bergwissenschaften, vornehmlich der Geologie und Mineralogie, ausgezeichneter Darsteller des Maschinenwesens und der Berg- und Hüttentechnik des 16. Jahrhunderts. Seine Werke beherrschen die montanistischen Wissenschaften bis 1800 und sind für viele Gebiete der Technik eine der besten Quellen ihrer mittelalterlichen und älteren Geschichte. Seine rkenntnisse enthalten sogar viele neuzeitliche Gedanken. Sein Hauptwerk, das 1556 in Basel erschiene Buch „De re metallica libri XII“ wurde in viele Sprachen übersetzt. In Glauchau wird Georg Pawer ( Bauer) – so sein bürgerlicher Name – am 24. März Vater der Geologie, Mineralogie und Montanwissenschaften1494 als Sohn eines Tuchmachers geboren. Er studiert zunächst an der Universität Leipzig Grammatik, Logik und Rhetorik und erwirbt den ersten akademischen Grad. Daraufhin trägt er den Namen Georgius Agricola. 1958 beginnt ein neuer Abschnitt: Agricola ist Schulmeister für Latein an der Stadtschule Zwickau und leitet die „griechische Schule“. In Zwickau lernt er den erzgebirgischen Silbererzbergbau sowie die Probleme von Handel und Ökonomie kennen. 1522 gibt Agricola sein Schulamt auf und widmet sich in Leipzig den alten Sprachen und der Philologie. Er reist nach Italien und studiert in Bologna Medizin. 1524 geht er für zwei Jahre nach Venedig, um bei den Ärzten in die Schule zu gehen. Murano, Florenz, Siena, Neapel, Rom und Padua bilden weitere Stationen dieses ertragreichen Lebensabschnitts. 1526 tritt er die Rückreise in seine sächsische Heimat an. Die Suche nach einer Stadtarztstelle im Erzgebirge und ein „glühender Eifer am Studium des Bergbaus“ führen ihn ins böhmische St. Joachimsthal. Damit beginnt eine sehr fruchtbare Periode seines Schaffens. Er übernimmt 1527 das Stadtarztund Apothekeramt. Gleichzeitig befasst er sich mit Bergbau und Hüttenwesen, Mineralien und Gesteinen. Bergbau gab es im Erzgebirge bereits an vielen anderen Orten. Seit 1168 in Freiberg (Silber), seit 1241 in Graupen, wenig später dann auch in Ehrenfriedersdorf, Seiffen und Altenberg (Zinn). Um 1500 folgte die Entdeckung der reichen Silbererzlagerstätten am Schreckenberg, in Breitenbrunn, Marienberg und Schwarzenberg, bei Schneeberg und Jöhstadt. Erstmals beschäftigt sich Agricola mit der Entstehung der Erze und versucht, Gesetzmäßigkeiten aufzuhellen und in ein System zu bringen. Gleichzeitig widmet er sich in seinen Forschungsarbeiten unter anderem den Wirkungen der Mineralien in der Medizin. In den folgenden Jahrzehnten befasst er sich unter anderem mit der Antiken Metrologie. Ebenfalls bedeutend sind die Arbeiten zum Bergbau und Hüttenwesen sowie der Vielfalt geologisch-mineralogischer Probleme. Bereits 1546 erscheint in Basel ein fünfbändiger Sammelband. Das hierzu zählende „De natura fossilium“ kann als das erste Handbuch der Mineralogie angesehen erden. Es systematisiert die natürlichen ubstanzen vollkommen neu in Erden, Gemenge, teine, Metalle und Gemische und eschreibt zugleich deren medizinische Verwendbarkeit. Praktische Erkenntnisse ergänzte er im technisch hochentwickelten rzgebirgischen Bergbau also „vor Ort“, sodass die theoretischen Studien stets verglichen und wissenschaftlich bewertet werden konnten. Agricola ist am 21.11.1555 in Chemnitz verstorben und wurde in Zeitz begraben. Agricolas Name wurde 1873 durch Dr. A. Frenzel in Freiberg verewigt in „Agricolit“, inem seltenen Kieselwismut von Johanngeorgenstadt und Schneeberg.
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