VDMA Metallurgy und CEMAFON entwickeln Kommunikationsschnittstelle

Industrie 4.0 für die Druckgussbranche

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Die Druckgussbranche rüstet sich für Industrie 4.0: Mehr als 30 europäische Unternehmen entwickeln gemeinsam unter dem Dach von VDMA Metallurgy und CEMAFON eine standardisierte offene Kommunikationsschnittstelle.
Der Druckgusssektor ist ein starker Teil des Gießereigeschäfts in Europa, der durch eine weitreichende Erfahrung, aber auch sehr unterschiedliche Organisations- und Technologiestufen gekennzeichnet ist. Mit Industrie 4.0 hat auch in diesem Bereich das Zeitalter der intelligenten Kommunikation von Maschine zu Maschine begonnen. Eine schnelle Inbetriebnahme, detaillierte Prozessüberwachung, optimale Produktivität, reproduzierbare Produktqualität oder eine vollständige Ablage der Einstell- und Prozessdaten – die vom Markt gestellten Anforderungen an eine Druckgusszelle steigen kontinuierlich. Alle diese Anforderungen erfordern einen effizienten herstellerübergreifenden Informationsaustausch. Eine Randbedingung, die bislang nur bedingt gegeben ist. Die verfügbaren Feldbustechnologien sind nur teilweise standardisiert; die Kommunikation zu übergeordneten MES-Systemen erfordert herstellerspezifische Lösungen. Das heißt, der Druckgießer muss allein für diese Aufgabe diverse Kommunikationstechnologien und Protokolle in sein System implementieren; ein Engpass in der Datenkommunikation und ein hoher Projektaufwand. Plug-and-Play ist unser Ziel – gemeinsam zur OPC Companion Spezifikation Um den Anforderungen von Industrie 4.0 mit einer intelligenten Kommunikation in und zu einer Druckgusszelle zu begegnen, erarbeiten die Vertreter der europäischen Druckgussbranche gemeinsam eine standardisierte offene Kommunikationsschnittstelle. Zum Einsatz kommt der offene Schnittstellenstandard „Open Platform Communications Unified Architecture (OPC UA)“. Dieser bietet Sicherheitsfunktionen, ist frei zugänglich und liefert Meta-Informationen über die Daten, die für jedermann einsehbar sind. Unter dem Dach von VDMA Metallurgy und CEMAFON entwickeln über 60 Experten aus über 30 europäischen Unternehmen herstellerübergreifende Informationsmodelle (Companion Spezifikationen), die Schnittstelle zwischen Komponenten, Maschinen und Anlagen. Diese beschreiben Geräte- und Fähigkeitsinformationen, sodass bei allen Herstellern gleichermaßen eine Maschine einfach in einen Anlagenverbund integrierbar ist und z.B. an ein Softwaresystem zur Planung und Steuerung der Produktion angebunden werden kann. Standardisiert werden dabei unter anderem die Beschreibung des Herstellernamens, des Gerätetyps und der Prozessdaten, wie z.B. Temperaturen oder Druck sowie betriebsorganisatorische Informationen wie z.B. Informationen zur erzielten Produktivität und Qualität. Das Projekt wurde im Dezember 2018 offiziell bei der OPC Foundation angemeldet. Dem folgten ein Kick-Off Meeting Ende Januar 2019 und im März eine einführende OPC UA Woche. In den kommenden Monaten werden die Inhalte der Schnittstelle definiert und ausgearbeitet. Der erste Release-Kandidat ist für Anfang 2020 geplant.