Weiterbildung: „Wer jetzt nicht auf smarte Produktionstechnik setzt, verliert den Anschluss“

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Im November startet eine Weiterbildung für kleine und mittlere Unternehmen, die mit digitalen Werkzeugen intelligenter produzieren möchten. Die Themen sind u. a.: Sensorintegration, Überwachungstechnik, Maschinelles Lernen, Prozesskettenoptimierung, Digitale Zwillinge, Funktionswerkstoffe und 3D-Druck.

Die Weiterbildung „Smart Production Professional“, die vom Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik angeboten wird, gliedert sich in drei Module, die Themen werden anhand konkreter Anwendungsbeispiele aus der Praxis behandelt. Die Unternehmen profitieren dabei von aktuellen Forschungsergebnissen des Leistungszentrums „Smart Production & Materials“, in dem Wissenschaftler von vier Fraunhofer-Instituten sowie der TU Dresden und der TU Chemnitz arbeiten.

„Kleine und mittlere Unternehmen bilden das stabile Rückgrat unserer Industrie – auch weil sie flexibel sind und sich ständig erneuern“, sagt Andrea Buchheim, Koordinatorin des Leistungszentrums „Smart Production & Materials“ am Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU. „Dazu gehört auch, die eigenen Produktionsverfahren regelmäßig kritisch zu prüfen und dann auf neue Technologien und Werkstoffe zu setzen. Der Aufwand dafür ist aber ziemlich groß und muss sich rechnen. Deswegen haben wir ein kompaktes, aber trotzdem umfassendes Weiterbildungsangebot aufgelegt. Wir sind überzeugt, dass unsere Forschungsergebnisse und unser Know-how produzierenden Unternehmen dabei helfen werden, gestärkt aus der aktuellen Wirtschaftskrise hervorzugehen. Wer jetzt nicht auf smarte Produktionstechnik setzt, verliert womöglich den Anschluss.“

Fach- und Führungskräfte insbesondere kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) aus Branchen wie der Produktionstechnik, dem Maschinen- und Anlagenbau, der Elektrotechnik, der Automobilindustrie oder der Informations- und Kommunikationstechnik sowie Technologieanwenderinnen und -anwender erhalten beim Weiterbildungsangebot „Smart Production Professional“ einen umfassenden Überblick zu technischen und wirtschaftlichen Potenzialen, Herausforderungen und Chancen einer flexiblen und digitalisierten Produktion. Auch die Möglichkeiten der Produktindividualisierung, des Zusammenwirkens von Werkstoffen und Technologien bei der Gestaltung von Produkten und der Optimierung von Produktionsprozessen stehen im Fokus.

Herausforderungen: Vielfalt, Individualisierung, kurze Lebenszyklen
Ab November bietet das Leistungszentrum drei aufeinander aufbauende Module zu verschiedenen Terminen an. Im Basismodul geht es zunächst um die Grundlagen intelligenter Produktion anhand generischer Prozessketten. Daran schließen sich verschiedene Anwendungsfelder an, u. a. „Smart Production“ aus Sicht spanender und umformender Werkzeugmaschinen sowie der Robotik, Betriebsdatenerfassung und Sensorik, Maschinelles Lernen, generative und textile Fertigung individueller 3D-Strukturen und Produktindividualisierung.

Im Aufbaumodul werden diese Themen erweitert und vertieft. Vorgestellt werden praktische Beispiele zur digitalen Zustandsüberwachung von Werkzeugmaschinen durch den Einsatz von Sensoren, zu Funktions- und Hybridwerkstoffen und deren Einsatzmöglichkeiten sowie zur Funktionalisierung von Bauteilen.

Im Praxismodul werden die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten auf reale Aufgabenstellungen angewendet. Es wird sowohl verschiedene Hands-on-Workshops, als auch Live-Demonstrationen in den Versuchsfeldern der Fraunhofer-Institute sowie den Universitäten geben. Hinzu kommen Einblicke in konkrete Anwendungsbeispiele bei Industriepartnern. Die Expertinnen und Experten des Leistungszentrums stehen zudem für individuelle Gespräche zur Verfügung.

„Dabei gehen wir selbstverständlich auf aktuelle Entwicklungen und Trends ein, wie etwa wachsende Produktvielfalt bei gleichzeitiger Individualisierung, immer kürzere Produktlebenszyklen oder die zunehmende Vernetzung von Menschen, Maschinen und Services“, betont Andrea Buchheim. „Schließlich möchten wir erreichen, dass Unternehmerinnen und Unternehmer bessere Investitionsentscheidungen treffen können. Dazu liefern wir umfassendes Wissen aus dem Bereich der intelligenten Produktion, denn zu unseren Kernaufgaben gehört der Wissenstransfer in die unternehmerische Praxis. Gleichzeitig tragen wir mit unserem Weiterbildungsangebot auch zur Netzwerkbildung in Sachsen und darüber hinaus bei.“

Die Weiterbildungen umfassen Präsenzveranstaltungen in Kleingruppen, E-Learning-Module, Workshops und Live-Demonstrationen. Sie finden an diesen Terminen statt:

Basismodul
4.-5. November 2020 oder
2.-3. Dezember 2020 oder
13.-14. Januar 2021

Auffbaumodul
18.-19. Januar 2021 oder
10.-11. Februar 2021

Praxismodul
20.-22. Januar 2021 oder
17.-19. März 2021

Hier geht es zur Anmeldung und weiteren Details: https://s.fhg.de/24H

Im Vorfeld der Weiterbildung bietet das Leistungszentrum »“mart Production & Materials“ kostenfreie Webinare an, in denen erste Einblicke in das Themenfeld der additiv-generativen Fertigung (3D-Druck) gegeben werden. Hier besteht auch die Möglichkeit, erste Kontakte zu den Forscherinnen und Forschern herzustellen:

Oberflächenbearbeitung
1. Oktober 2020, 13:00 bis 14:30 Uhr

Digitale Produktion
15. Oktober 2020, 13:00 bis 14:30 Uhr

Formgebung von Faserverbundwerkstoffen
29. Oktober 2020, 13:00 bis 14:30 Uhr

Details und Teilnahmemöglichkeiten zu diesen Webinaren finden Sie hier: https://s.fhg.de/22x