Werkzeugstandzeit verdreifacht

Neue Kühlschmierstoffe auf Basis synthetischer Ester von Zeller+Gmelin

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Neuer Kühlschmierstoff von Zeller+Gmelin: Die Späne sind trockener und der Reinigungsbedarf dadurch geringer. An der Maschine kleben keine Späne - das wirkt sich positiv auf die Oberflächengüte der bearbeiteten Werkstücke aus.
Eine geänderte Kennzeichnungsverordnung nahm Schmierstoffexperte Zeller+Gmelin (Eislingen/Fils) zum Anlass für eine Neuentwicklung: Nicht nur die Deklaration auf dem Produkt sollte geändert werden, sondern das Produkt selbst. Daraus sind neue Kühlschmierstoffe auf Basis synthetischer Ester entstanden. Je höher die Schnittgeschwindigkeit und der Vorschub, desto besser seien die Unterschiede zu konventionellen Schneidölen in der Praxis erkennbar, so das Unternehmen. Zudem seien die Späne viel trockener und der Reinigungsbedarf dadurch geringer. An der Maschine kleben keine Späne, das wirkt sich auch auf die Oberflächengüte der bearbeiteten Werkstücke positiv aus. Diverse Kunden berichteten nach eigenen Angaben von einer Erhöhung der Werkzeugstandzeit um bis zu 300 Prozent mit den Schmierstoffen auf Basis synthetischer Ester im Vergleich zu mineralölbasierenden Kühlschmierstoffen. Außerdem habe es bisher keinen einzelnen Fall von Dichtungsunverträglichkeit gegeben. Die Produkte sind bereits bei den verschiedensten Prozessen im Einsatz: Drehen, Fräsen und Bohren wie auch Gewindeschneiden und Umformen. Mit der Entwicklung der Produktreihen auf Basis synthetischer Ester, wie der Multicut FSE HSC-Reihe, begann Zeller+Gmelin bereits 2014. Hintergrund war seinerzeit eine neue Kennzeichnungspflicht für chemische Stoffe und Gemische (CLP-Verordnung nach dem Globally Harmonized System of Classification and Labelling of Chemicals, kurz GHS), deren Übergangsfrist mit dem 1. Juni 2015 endete. Niederviskose Stoffe und Gemische müssen demnach als aspirationsgefährlich gekennzeichnet werden, wenn sie Kohlenwasserstoffe in einer Gesamtkonzentration von mindestens 10 Prozent enthalten. Das gilt für Stoffe und Gemische mit einer kinematischen Viskosität von kleiner oder gleich 21,5 mm²/s bei 40 °C. Zum Vergleich: Bisher waren Stoffe und Gemische als aspirationsgefährlich zu kennzeichnen, deren kinematische Viskosität 7 mm²/s bei 40 °C oder weniger beträgt. Dadurch unterliegen bisher kennzeichnungsfreie Produkte nun einer neuen Kennzeichnungspflicht und müssen als aspirationsgefährlich ausgewiesen werden. Dies war für Zeller+Gmelin letztlich der Anlass Produktreihen auf Basis synthetischer Ester zu entwickeln und so die Gesamtkonzentration der Kohlenwasserstoffe in den Schmierstoffen unter 10 Prozent zu senken. Im Zuge dessen sind mit Multicut FSE HSC und Multicut FSE Extra zwei komplett neue Produktreihen bei den Schneidölen entstanden, und bei den Schleifölen ergänzt Multicut FSE Grind 8 das Produktportfolio. Im Bereich der Minimalmengenschmierung kam Multicut Micro 15 neu hinzu. www.zeller.gmelin.de