Metallisches Zink ist vielen vom verzinkten Stahl oder vom Zinkblech her bekannt. Dass es darüber hinaus viele Bereiche gibt, in denen Zink in Form von Zinkverbindungen und damit quasi unsichtbar seinen Dienst erfüllt, ist oft nur Fachleuten bekannt. Dabei ist es Zinkoxid, das in der Wundschutzcreme Babys Po heilt und pflegt. Es ist Zinksulfid, das den Hinweis auf den nächsten Notausgang im Dunkeln zum Leuchten bringt. Und es ist Zinksulfat, das in kargen Gegenden als Inhaltsstoff von Düngemitteln Getreide wachsen lässt. Zinkverbindungen werden heute meist aus Recyclingmaterialien gewonnen, aus zinkhaltigen Rohstoffen, die vielfach Nebenprodukte oder Reststoffe anderer Verfahren sind. Aus vernünftigen Gründen werden zinkhaltige Stoffe heute eher in das Recycling überführt als deponiert. Als Rohstoffe der Zinkoxidgewinnung werden in Deutschland Hartzink sowie Zinkober- und Zinkunterschlacken aus der Verzinkungsindustrie mit Zinkgehalten von über 90 Prozent eingesetzt. Auch zinkhaltige Aschen und Krätzen aus verschiedenen Verfahren der Metallindustrie werden direkt zu Zinkoxid verarbeitet. „Auf diese Weise ist kein zusätzlicher Abbau und Transport von Erzen erforderlich. Die Gewinnung unmittelbar aus Sekundärrohstoffen ist zudem mit einem weitaus geringeren Energieaufwand verbunden als die Gewinnung von Zink und nachfolgend von Zinkoxid aus Erzen. So trägt die Zinkoxidgewinnung wesentlich zur effizienten Nutzung natürlicher Ressourcen bei“, erklärt Dr.-Ing. Sabina Grund von der Initiative Zink. Für die Herstellung von Zinkchloridlösungen durch hydrometallurgische Verfahren werden verschiedene zinkhaltige Flüssigkeiten und Materialien verwendet. Dazu zählen Zinkbeizen, Spülflüssigkeiten, gebrauchte Flussmittel, Filterstäube, Aschen, Filterkuchen und wässrige flüssige Abfälle. Die Gewinnung von Zinkchlorid aus diesen Materialien erhöht die Energie- und Ressourceneffizienz. Denn es wird kein zusätzliches Zinkerz benötigt, um an dieser Stelle den Bedarf zu decken. Darüber hinaus ist die Gewinnung von Zink aus Sekundärrohstoffen auf hydrometallurgischem Weg energetisch günstiger als die Gewinnung von Zink aus Erzen. Zudem tritt hier die Metallgewinnung aus Abfällen an die Stelle einer Deponierung von Abfällen. In Summe werden heute in Deutschland über 70.000 Tonnen Zinkverbindungen unmittelbar aus Recyclingmaterialien gewonnen. Dadurch kann der erforderliche Zinkbedarf gedeckt werden, ohne dass Primärrohstoffe abgebaut und importiert werden müssen, erklärt die Initiative Zink. www.zink.de
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